Das Wort „Yoga“ ist in aller Munde. Viele Menschen nutzen es zur Entspannung, zur Kräftigung ihrer Muskeln, Sehnen und Bänder oder als Ausgleich zum Arbeitsalltag. Auch im deutschen Spitzensport hat sich Yoga bereits gut etabliert. Um mehr darüber zu erfahren, beschreibt die Expertin Barbara Plaza ihre Erfahrungen. Sie ist Sportwissenschaftlerin, Yogaexpertin und bringt durch Yoga viele Spitzensportler in einen besseren Zustand. Besonders im Radsport gibt es einen riesigen Bedarf für Yoga und kann für noch bessere Leistungen genutzt werden. Deshalb habe ich Barbara als Interviewpartnerin gewinnen können.
Frage 1: Warum ist Yoga so wichtig im Spitzensport?
„Yoga im Spitzensport ist wichtig, um die Polung zwischen optimaler Belastung und Regeneration zu finden. Ein Spitzensportler wird erfolgreich, wenn er eine hohe Selbstmanagementkompetenz hat und aktiv seine Leistung und Entspannung steuert. Besonders der für die Erholung zuständige Teil, der parasympathische Anteil im Körper, wird durch bewusste Körperwahrnehmung geschult.“
Frage 2: Wie könnten Radsportler von Yoga profitieren?
„Radsportler kämpfen mit hohen Trainingsumfängen von bis zu 500 km die Woche. Das ist ein hoher physischer Anspruch, der über lange Zeit an Grenzbereiche gehen kann. Adäquate Regeneration wird deshalb umso wichtiger. Oft treten Schmerzen durch Überlastung auf, die über eine bewusste innere Beobachtung und Atmung verändert werden können. Yoga gibt die Möglichkeit hin zu einem „Ich darf!“, weniger „Ich muss!“. Das entlastet auch mental. Die Selbstregulation über Atmung, Yoga-Asanas, Selbstbeobachtung   und Ruhe bildet den optimalen Ausgleich. Ängste, auch Wettkampfängste werden reduziert.“
Frage 3: Gibt es spezielle Muskelgruppen, die durch Yoga- Asanas beim Radsport besonders beeinflusst werden können, da Radsportler meist sehr lange gebeugt auf dem Rad sitzen?
„Ja, es besteht ein Zusammenhang zwischen dem M. iliopsoas, dem Zwerchfell und dem unteren Rücken. Wenn der Hüftbeuger (M. iliopsoas) durch die ständige Kontraktion der Pedalbewegung gebeugt wird, entsteht eine Verkürzung, die die entsprechenden funktionalen Muskelschlingen im Hüft-, Rücken- und Beinbereich einschränken. Yoga bietet hier einen erweiterten Ansatz zum bewußten Umgang mit dem Thema. Durch bestimmte Spiralbewegungen mit dem Körper wird außerdem das Sichtfeld verbessert, welches oft mehr linear als multidirektional eingesetzt wird. Die bessere Nutzung der Fußkräfte auf  der Pedale kann durch Yoga ebenfalls optimiert werden.“
Frage 4: Wenn du einem Radsportler einen ultimativen Tipp für den ersten Schritt zum Thema Yoga geben könntest, welcher wäre das? „Mein Tipp ist, ohne Bewertung an Yoga heranzugehen und es einfach auszuprobieren. Besonders wichtig ist die Unterstützung durch einen Experten oder Expertin, die ganz genau auf die individuellen Bedürfnisse eines Sportlers im Spitzensport eingeht und eine qualifizierte Expertise und Erfahrung vorweisen kann.“
Kontakt: Barbara Plaza, Olympiaweg 50, 50933 Köln, info@barbara-plaza.de, Mobil: +49 1738261157  


Ich bedanke mich ganz herzlich für das Interview, Barbara.
Deine Grit. 

Blog 14 Yoga im Radsport – Interview mit Yogaexpertin Barbara Plaza im deutschen Spitzensport

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