Musik macht Lust auf mehr Bewegung! Aber geht das mit Musik noch besser?

Im letzten Blog hast du erfahren, wie klassisches Mentaltraining funktioniert und was das Training des positiven Mindsets bewirkt. Heute soll es darum gehen, welchen Einfluss Musik auf deine sportliche Leistung hat und wie du sie für dein Mentaltraining nutzen kannst.

Zum Training mit Musik gab es lange so gut wie keine Forschung, mittlerweile wird allerdings eine wissenschaftliche Basis zur Wirkung von Musik geschaffen. Erfahrungsgemäß haben Anfeuerungsgesänge und Publikumslärm eine leistungssteigernde Wirkung. Durch das Hören von ausgewählter Musik können sich die Bewegungsausführung und Leistung von Athlet*innen verbessern.

Beispiel: „Auf einer Klangwoge (Allton) wir der Publikumslärm für einen potentiellen 11 Meter simuliert. Der Athlet kann sich vorher entspannen, visualisieren, in welche Ecke der Ball soll. Im  Sinne eines Stresstrainings wird das Lärmgeräusch im ganzen Körper spürbar und die Erfahrung vorweggenommen und gelernt.  

Die theoretische Grundlage für diese Annahme ist die Selbstregulation. Das bedeutet, dass Menschen ein Bewusstsein für ihre Emotionen entwickeln und lernen diese zu regulieren und zu verändern. Musik ist hierbei eine große Hilfe, zumal sie positive Stimmung steigern und negative Stimmung verringern kann. Die Stimmung, die durch Musik vermittelt wird, hat eine nachhaltige Wirkung auf das, was wir danach machen, sehen und bewerten. Tatsächlich berichten viele Sportler*innen, dass sie Musik hören, um unangenehme und potenziell schädliche Stimmungszustände zu regulieren.

Studien zeigen, dass das Hören von motivierender Musik vor dem Wettkampf mit erhöhter Kraft verbunden ist und zu verbesserter Stimmung und weniger Erschöpfung führt. Musik kann dabei helfen die Muskelkontrolle zu verbessern und wichtige Muskelerinnerungen im Gehirn effektiver aufzubauen und abzulegen.

Wissenschaftler Karageorghis geht davon aus, dass Musik eine Reihe von psychophysiologischen Reaktionen bewirken kann, die zu Leistungssteigerungen führen. Dazu gehört die Einschränkung der Aufmerksamkeit durch Musik, die zur Folge hat, dass man von Gefühlen wie Müdigkeit und Erschöpfung abgelenkt ist. Außerdem beeinflusst das Hören von Musik die Erregungszustände einer Person und kann dadurch gut in der Vorbereitung genutzt werden um den /die Athlet*in zu stimulieren oder zu beruhigen. Durch die rhythmischen Qualitäten der Musik kann dir die Ausführung deiner Bewegung sogar leichter erscheinen, weil dein Bewegungsmuster und die Musik synchronisieren.

Die Synchronisierung von Musik mit der Herzfrequenz des/der Athlet*in kann starke Effekte wie die Verbesserung der Ausdauer und Geschwindigkeit haben. Hierfür kannst du die Lieder deinem Bedarf anpassen:

  • Ruhe à 50bpm
  • Aufwärmen à 80bpm
  • Niedrige Intensität à 100-120bpm
  • Mittlere Intensität à 120-130bpm
  • Maximum à 140bpm

Eine Besonderheit der Musik ist es, dass sie ungewöhnlich viele Areale des Gehirns auf einmal stimuliert, was wichtig für die sportliche Leistung ist. Musik ist wie ein Workout für das Gehirn. Der Effekt von Musik auf die Psyche ist erkennbar an Veränderungen im Hormonhaushalt. Während unter Anderem das Kortisollevel, welches für Stress verantwortlich ist, reduziert wird, wird bei Musik, die den Hörer*innen gefällt Serotonin ausgeschüttet. Ein Gefühl der Stimmigkeit und des Wohlbefindens breitet sich aus.

Die Forschung zeigt auf, dass Musikhören Angstzustände, Blutdruck und Schmerz reduzieren und Schlafqualität, Stimmung, Gedächtnis und geistige Wachsamkeit verbessern kann.

Durch die große Auswahl an Musik und die vielen individuellen Präferenzen ist es eine komplexe Aufgabe, Musik zu wählen, die sich für alle Athlet*innen eignet. Ob die Musik bei Sportler*innen ihre Wirkung entfaltet, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Text, Rhythmus, Melodie, Vorlieben, Assoziationen und der soziokulturelle Hintergrund gehören dazu.  

Manche Menschen reagieren stärker auf Musik als andere, dementsprechend ist der leistungssteigernde Effekt von Musik nicht bei allen gleich stark. Es lohnt sich aber auf jeden Fall herauszufinden, welche Wirkung deine Musikauswahl auf dich hat, um ihre positiven Effekte auszuschöpfen!

Tipp: Probiere dich ein bisschen aus: Gefallen dir Motivationslieder, dramatische Filmmusiken, vielleicht eher Meeresrauschen oder bestimmte Frequenzen? Was entspannt dich? Was aktiviert dich? Was fühlst du bei welcher Musik?

Ich wünsche dir viel Spass beim Ausprobieren.

Deine fitmitgrit.

(Vielen Dank an Josefina Dreiling (Psychologiestudentin) für die Unterstützung. 🙂

 

Quellen:

https://www.sportsperformancebulletin.com/endurance-psychology/psychological-aides/sports-psychology-creative/

https://www.pbs.org/newshour/science/can-music-make-you-a-better-athlete

https://www.center4research.org/can-listening-music-improve-workout/

https://www.hopkinsmedicine.org/health/wellness-and-prevention/keep-your-brain-young-with-music

www.allton.de

 

 

 

 

 

Blog 109 Mentaltraining mit Hilfe von Musik im Sport – Teil 3

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