Sieg oder Niederlage können im Bewusstsein des Sportlers verschiedene Facetten zeigen.Daraus resultiert die weitere Qualität der Einstellungen zu Training und fortlaufenden Wettkämpfen. Die Zustände nach einem Sieg oder einer Niederlage werden besonders im Bereich der Emotionen und der Genauigkeit bzw. Ungenauigkeit des Bewegungsempfindens
(Kinästhesie) deutlich. Die Ungenauigkeit ist bei einer Niederlage jedoch höher als bei einem Sieg. Warum ist das so? Siegen und Niederlage bedürfen einer differenzierten Beschreibung. Siegen bedeutet nicht, dass man automatisch den ersten Platz bei der Siegerehrung einnimmt. Bei einer Niederlage ist es durchaus möglich auf dem obersten Siegertreppchen zu stehen. Ein Sieg im psychologischen Sinne, bedeutet ein Erfolg beim Sportler und eine Niederlage kommt einem Misserfolg gleich. Das sind zwei trennscharfe Zustände. Erfolgreich können auch Athleten sein, die ihre Resultate verbessern konnten. Sie haben sich selbst besiegt. Eine Niederlage erleben Sportler, die Leistungen erzielen, welche unter ihrem Niveau liegen und die Hauptanwärter auf einen 1. Platz. Praktisch bedeutet das, dass auch ein Athlet, der einen 1. Platz errungen hat, persönlichen  Misserfolg interpretieren kann, wenn er mehr oder weniger unter seinem Leistungsniveau geblieben ist. Deshalb kann ein erster Platz auch mit einer negativen Stimmung einhergehen und ein 3. Platz mit absoluter Euphorie empfunden werden.
Lindsey Vonn freute sich riesig über ihren 3. Platz bei der WM im Skialpin 2019. Nach einer langen Verletzungspause freute sie sich riesig über den unerhofften Rang, schloss glücklich und zufrieden ihre erfolgreiche Karriere und Verletzungsserie ab. Sie hatte sich in diesem Wettkampf selbst besiegt.
Die Stimmung nach Sieg und Niederlage sowie die Einstellung, Selbstregulation und positive Ausrichtung der Gedanken, ist eine wichtige psychologische Fertigkeit für Sport, Alltag und Beruf.  Es entstehen bei Erfolg neues Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl von Zufriedenheit. Die Früchte des jahrelangen Fleißes sind geerntet, der Sportler freut sich und baut neue Motivation für das nächste Training und Wettkämpfe auf. Ganz besonders bei Mannschaften kann denen der Erfolg auch „zu Kopfe steigen“.  Sie bekommen Starallüren oder werden überheblich. Die Kraft wird überschätzt und die Stärke des Gegners unterschätzt. So kam es bei einem vielfachen Karatemeister zu einem totalen Knockout. Er konnte nach seinen vielen Erfolgen keine realistische Grundhaltung mehr aufbauen, betrachtete sich als stark und den Gegner als zu schwach. Er ging k.o. Seine Erfolgsserie war plötzlich zu Ende. Zuviel Selbstsicherheit oder auch Überheblichkeit führen zu einem falschen Selbstbild und potentieller Erfolgssicherheit.
Der Einfluss der Presse spielt hierbei eine nicht zu unterschätzende Wirkung.  

Denk‘ mal nach!

Viele Erfolge wünscht dir fitmitgrit.  ( Grit Moschke )

Blog 23 Die psychologische Wirkung von Sieg und Niederlage im Sport (Teil 1)

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