Das Jahr 2020 ist eine Art „Chaosjahr“ für viele Sportler/Innen und Topathleten/Innen. Wettkämpfe finden nicht statt, Trainingsstätten sind noch immer geschlossen, Fussball gibt es als Geisterspiel und Olympia in Tokyo wurde auf 2021 verlegt. Einigen Athleten/Innen ist die Tagesstruktur verloren gegangen, die Motivation oder beides. Bestimmte sportspezifische Ängste können sich ebenfalls ausbreiten. Werde ich wieder in meine Topform zurückfinden können? Werden andere Teamkollegen nach der Krise stärker sein als ich ? Werde ich im nächsten Wettkampf mein Selbstvertrauen finden? Werde ich als Kanditat/In für die Olympischen Spiele 2021 meinen Kaderstatus halten können? Die aktuelle Zeit in der Coronakrise hat einige Tagesabläufe, physiologische Parameter und Trainingsstrukturen durcheinandergebracht. Ängste gewinnen mehr Raum, treiben an zu neuen Ideen oder blockieren den nächsten Handlungsschritt.

Ängste können sich als Gedanke in einer Gedankenspirale manifestieren oder auch in körperlichen Symptomen wie sehr starkes Herzklopfen, Übelkeit, Muskelzittern oder als ständige Verspannung   zeigen. Durch meine langjährigen Erfahrungen im Spitzensport hat sich gezeigt, dass die meisten Symptome mit viel Geduld reduzierbar sind und die Ängste zumindest abgeschwächt werden können oder ganz abgebaut werden. Das Wichtigste ist die Ausrichtung von  positiven Gedanken, um positive Handlungen zu provozieren.

Wer gerne zu Hause an seinem Angstabbau arbeiten möchte kann Formen der progressiven Muskelentspannung, autogenes Training oder Formen der Meditationen ausprobieren. An der Stelle ist eine sukzessive Annährung an das Thema wichtig. Die Ängste verschwinden meist nicht von heute auf morgen. Ein gewisses Maß an Geduld ist eine wichtige Voraussetzung für diese Transformation sowie das Eingeständnis der Angst.

 

Die Metapher mit der Maus kann eine kleine Hilfe sein. Lies den Text langsam durch!

Es kam ein Patient zum Arzt und klagte: „Angst beherrscht mein Leben. Sie hat mir alle Freude genommen.“

Der Arzt erzählte dem Patienten daraufhin eine kleine Geschichte.

„Hier in meiner Praxis lebt eine kleine Maus, die an meinen Büchern knabbert. Mache ich zuviel Aufhebens von der Maus, wird sie sich vor mir verstecken und ich werde nichts anderes mehr tun, als sie zu jagen. Stattdessen habe ich meine wertvollsten Bücher an einen sicheren Platz gestellt und ich erlaube ihr an den anderen zu knabbern. Auf diese Weise erlaube ich ihr eine kleine Maus zu bleiben und kein Monster zu werden.

Der Rat lautet: Richte deine Angst auf einige wenige Dinge und dann bleibt dir der Mut für das, was wirklich wichtig ist.“

(Khalil Gibran)

Nach einigen Gesprächen mit Sportler/Innen über die Angst haben wir gemeinsam Strategien entwickelt mit dem Fokus auf das Machbare, das Innovative, das Klare und das Strukturierte. Hier sind Sportler/ Innen in ihrer Agilität und Wandelbarkeit gefordert. Kreative Trainingspläne für zu Hause oder in einer anderen Umgebung können gestaltet werden. Neue Trainingspartner werden auf Onlineplattformen involviert. Zoommeetings haben eine neue Bedeutung gewonnen. Die Radsportwelt hat interessante Touren auf das „E-Cycling“ angepasst. Diese Wettkampfform nimmt neue Faktoren wie eine direkte Vergleichbarkeit von Wattzahlen und Geschwindigkeiten im Rennen auf und schafft neue Ängste wie z.B. Ist eine stabile WLAN – Verbindung während der Challenge sicher, um konstant auf dem Display  zu erscheinen? Im Herbst werden sich voraussichtlich viele Wettkämpfe direkt aneinanderreihen. Die Angst der Überforderung stellt viele Athleten vor neue Fragen und Handlungsstrategien. Werden meine Kräfte ausreichen? Von Hop auf Top?

An diesem Punkt entscheidet sich, wer sorgsam, bewusst, achtsam mit seiner mentalen Stärke und gutem Selbstmanagement punkten kann. Hast du eine Idee wie du es schaffen kannst?

Bei Fragen rund um Ängste im Sport und bei anderen mentalen Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Meldet euch unter: 0179/6781613 oder schreibt mir eine Mail an: grit@fitmitgrit.com

 

 

Blog 58 Angstbewältigung für Sportler/Innen in der Krise

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