•  Eine Revolution im spitzensportlichen Training?

Athletiktraining ist eine Trainingsform, die im Profisport angewandt wird, um die Kraft- und Ausdauerfähigkeiten gezielt zu verbessern und die Basis für die körperliche Fitness zu schaffen, die für sportliche Höchstleistungen benötigt werden. Mittlerweile wird zusätzlich immer mehr erkannt, dass neurologische Fähigkeiten entscheidend zur sportlichen Leistung beitragen, weshalb auch diese bewusst vermehrt in das sportliche Training integriert werden. Eine Form von dieser Integration ist das sogenannte Neuroathletiktraining, dass zusätzlich zum klassischen Athletiktraining das Gehirn und Nervensystem als zentrale Elemente der Bewegungssteuerung in das Training einbeziehen (Wikipedia, Neuroathletiktraining). Besonders die Verschaltung von Augen und Gehirn in Bezug zu motorischen Bereichen wird teilweise innovativ genutzt. Dabei geht es um das Herauskitzeln weiterer Punkte, Prozente und Leistungen für noch bessere Ergebnisse. Dazu aber später mehr.

Ursprünge des Neuroathletiktrainings gehen auf Dr. Eric Cobb zurück

Das Neuro Athletic Training ist auf den Athletiktrainer Dr. Eric Cobb zurückzuführen. Er entwickelte Anfang der 2000er Jahre ein Konzept, dass bewegungssteuernde Systeme in das klassische Athletiktraining integrieren sollte. Dieses auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Konzept begann er unter dem Namen Z-Health Performance Education System als Ausbildung für Trainer:Innen und Therapeut:Innen zu verbreiten. In Deutschland fasst das System seit 2010 Fuß. Die beiden Sportwissenschaftler Lars Lienhard und Martin Weddemann setzen es im Training mit Profisportler:Innen ein. Lars Lienhard hat den Begriff Neuroathletiktraining in Deutschland eingeführt (Wikipedia, Neuroathletiktraining).

Welche Philosophie wird dem Neuroathletiktraining zu Grunde gelegt?

Training der Motorik und Sensorik werden schon seit geraumer Zeit in der Reha, z.B. nach Schlaganfällen eingesetzt, um Wahrnehmungsprozesse zu schulen und das motorische Wiederlernen zu unterstützen. Das Neuroathletiktraining macht sich Erkenntnisse aus der Reha zunutze, hat jedoch als Ziel, die sportlichen Leistungen von gesunden Athlet:Innen durch Schulung von Motorik und Sensorik zu verbessern.

Ganz besonders werden die Augen in Bezug zur angesteuerten Bewegung intensiv  betrachtet.

Athletiktrainer:Innen führen eine Anamnese durch und erstellen daraufhin einen Neuroathletiktrainingsplan, um mit verschiedenen Übungen, die sie als „Drills“ bezeichnen, u.a. Wahrnehmung, Gleichgewicht und Mobilität zu schulen. Wie genau die Übungen wirken, ist bei einigen bislang nicht bekannt (Herz, 2019).

Wirkt die Methode oder eher als Methodenmix?

Einige erfolgreiche deutsche Spitzensportler:Innen haben bereits mit Neuroathletiktrainer:Innen gearbeitet. So z.B. Sprinterin Gina Lückenkemper, die mit Lars Lienhard Training für die Beschleunigung der neuronalen Plastizität machte, bei dem u.a. die Anwendung kurzer Stromstöße einer 9V Batterie auf der Zunge angewandt wurden. Auch weitere erfolgreiche Olympionik:Innen begannen mit Neuroathletiktraining sowie einige Fußballprofis aus der Bundesliga. Eine Mischung aus bekannten Mentaltechniken und Neuroathletiktraining könnte in der Zukunft stärker herausgearbeitet werden.

Zum Beispiel könnten in Spielsportarten die Blickwinkel oder Radien zur Erfassung des Raumes (Spielfeld-Spieler-Spiel-Interaktion) vom linken und rechten Auge optimiert werden, um verbesserte Wahrnehmungsprozesse in schnellere Reaktionen umzuwandeln. Normalerweise ist die linke und rechte Körperhälfte nie ganz kongruent zueinander und dementsprechend sind nicht alle Funktionen optimal ausgerichtet. Diese Unterschiede lassen sich über verschiedene Screening – Techniken oder durch intensives Beobachten bereits feststellen.

Ob die Erfolge auf das Neuroathletiktraining zurückzuführen sind, ist bisher unklar. Es gibt keine wissenschaftlichen Publikationen, die dessen Wirksamkeit nachweisen und wie genau bestimmte Methoden wirken, ist auch unklar. Trotzdem beginnt sich das Neuroathletiktraining immer mehr zu etablieren und ist eine beliebte Methodik unter einigen Spitzensportler:Innen.

(fitmitgrit: Neue Trainingsmethoden können die Trainings- und Wettkampfmotivation verstärken.)

Fazit

Eine wissenschaftlich bestätigte Wirksamkeit hat das Neuroathletiktraining bislang nicht. Auch bestimmte Wirkmechanismen sind nicht unbedingt bekannt. Es besteht die Möglichkeit, das von Sportler:Innen wahrgenommene Wirksamkeiten der Methodik auf einen Placebo-Effekt zurückzuführen sind, allerdings ist auch dieser nicht nachgewiesen. Bisher sieht es also noch nicht nach einer revolutionären Neuentwicklung des Athletiktrainings durch Neuroathletiktraining aus, es bleibt interessant zu beobachten, ob und wie sich die Methodik in Zukunft etablieren wird.

(Werbung)

https://madena.de/products/veganes-omega-3-kapseln-hochdosiert?sca_ref=1937339.vQ7Ak89VWi

https://madena.de/products/nahrungserganzung-fur-gelenke?sca_ref=1937339.vQ7Ak89VWi

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Neuroathletiktraining

https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/a-0856-2802.pdf?update=true&ERSESSIONTOKEN=5V5HofzfThEBXTx2Bh6nytFwlGhu09IkNN-18x2d3WFXnBRt9AyJRRz45h82sgx3Dx3DV9eRKEgoQM4x2Bkv9Fnd7r0gx3Dx3D-fHa9MXRDnx2B3YmldeIPRQoQx3Dx3D-Kxxcru399CNQH0wYTODPLvAx3Dx3D

Blog 102 Neuroathletiktraining

Beitragsnavigation


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert