In den letzten Tagen ging es ziemlich rund. Neue Infos, ständige Änderungen im Tagesablauf, neue Regelungen, Hiobsbotschaften, viele Einkäufe, Telefonate, Gedankenschleifen, Ängste, Diskussionen, Pläne usw. Wie soll es weitergehen?

Besonders die vielen Absagen von Sportveranstaltungen können den Fokus und die Konzentration auf Training und Wettkampf durcheinanderbringen. Die Motivation sinkt, die Gedanken nehmen ihren Lauf. Du kannst aber entscheiden, welche Richtung, Farbe und Form sie annehmen.

Grundsätzlich gilt in Krisen, die Ruhe zu bewahren.

Resiliente bzw. widerstandsfähige  Menschen zeichnen sich ganz besonders durch Eigenschaften wie Spannkraft, Elastizität, Widerstandskraft und Gelassenheit aus. (Aus dem Lateinischen „resilire“ = zurückprallen, abprallen)

Resilienz bezeichnet allgemein die Fähigkeit des Menschen, außergewöhnliche Anforderungen und schwierige Situationen ohne negative Folgen für die psychische Gesundheit zu bewältigen. Umgangssprachlich heißt es: Ein „Dickes Fell“ haben, ein „Stehaufmännchen“ sein.

Der Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus der Werkstoffkunde und beschreibt Materialien, die elastisch und flexibel sind und stets wieder die ursprüngliche Form annehmen.

Menschen, die sich flexibel auf neue Situationen, Herausforderungen, Probleme einstellen können und sich an neue Situationen schnell anpassen können, haben es nicht nur leichter im Leben, sondern sind resilienter.

Flexibilität, Anpassungsbereitschaft, Mut, Zuversicht und Gelassenheit sind einige wichtige Eigenschaften resilienter Menschen. Sie leben nach dem Prinzip:

„Aufrichten, Krone richten.“

In Krisenzeiten kann der Fokus auf das Machbare gute Kräfte freisetzen. Besonders die Selbstfürsorge steht an erster Stelle. Wer achtsam und bewusst mit seinen Energien haushaltet, kann auch für andere Menschen dasein. Selbstfürsorge ist kein Egoismus. Selbstfürsorge ist eine Form der Achtsamkeit.

Hier noch einmal 4 wichtige Strategien:

1.Ruhe bewahren
2.Akzeptanz der Krise
3.Die Bewertung der Krise auf die Realität prüfen
4.Bewältigungsstrategien finden

Wer hohe körperlich Belastungen unter Stress im Sport aushält, kann jetzt in der Krise den mentalen Stresstest durchlaufen. Besonders das Trainieren zu Hause und die eingeschränkten Kontakte können zu verändertem Verhalten und Missempfindungen oder auch zu mehr Entspannung führen.

Bei Missempfindungen kann das Wahrnehmen der Gefühle ohne eine Bewertung eine mögliche Strategie sein. Du bist wütend, dann betrachtet die Wut. Es kommt Trauer über einen nicht stattfindenden Wettkampf auf, dann plane den nächsten Wettkampf noch besser und visualisiere ihn.

Es eröffnet sich ein Raum für mehr Reflexion, strategische Überlegungen, Kreativität und Entspannung. Wer sonst täglich viel trainiert, hat nun Zeit, um Aufzuräumen: Im Kopf, in der Wohnung, in der Zieleausrichtung, im sozialen Umfeld. Was ist wirklich wichtig? Was tut mir gut? Das Hier und Jetzt schnell anzunehmen ist eine der wichtigsten Strategien. Jeder Widerwille gegen das Geschehen verbraucht mentale Energie, die für die Zukunft besser eingesetzt werden könnte. Frage Dich einfach – Was geht? Was funktioniert? Konzentriere Dich auf die kleinen Dinge des Lebens.

Die Aufrechterhaltung der täglichen körperlichen Belastung sollte relativ strukturiert angepasst werden bzw. auf die Möglichkeiten der Durchführung adaptiert werden. Hier gilt das Motto: „Modification of situation“. Was kann ich anders machen? Wie kann ich mich an die neue Situation anpassen?

In den nächsten Tagen werde ich weitere Themen und Fragestellungen beschreiben. Gerne könnt Ihr mir Eure Fragen per Mail senden. Ich nehme dann die Fragen anonym auf und verarbeite sie ohne Euren Namen.

Ich wünsche allen erst einmal eine schöne kommende Woche mit viel Sonne,  positiver Kraft und einem leckeren Kaffee. 🙂

Eure fitmitgrit.

Blog 54 Bewältigungsstrategien für Sportler/innen in der Krise / Coping/ Teil 1

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