Wie bereits  im Blog 28 angekündigt , geht es im Teil 2 um die Erfahrungen aus Training und Wettkampf mit dem “Toten Punkt“ und welche Möglichkeiten des Umgangs du nutzen kannst. Der „Tote Punkt“ ist ein guter Feedbackgeber, um deine Leistungsfähigkeit oder deine möglichen Fertigkeiten situativ einzuschätzen. Es geht eben bis dahin und dann erst einmal nicht weiter, und dann geht es doch weiter! Das ist die geschilderte Erfahrung vieler Sportler, die ich in 10 Jahren praktischer Arbeit betreuen durfte. Allein der Gedanke daran, dass du eine positive Konsequenz in Aussicht stellst, hilft dir, den Punkt zu überwinden. Es lohnt sich deshalb, den „Toten Punkt“ zu kennen, zu akzeptieren, wenn er auftritt. Du kannst auch ein mentales Bild entwickeln, wie du nach einem „Toten Punkt“ – Erlebnis agieren möchtest. Das heißt, du verankerst im Kopf eine bereits vergangene Situation zu diesem Thema mit positivem Ausklang oder du suchst eine fiktive Situation, die dir als mentaler Anker hilft.Die Konzentrationsfähigkeit und Reaktionszeit nehmen im Bereich des „Toten Punktes“ ab. Es entstehen Wahrnehmungsverzerrungen und das Bewußtsein ist getrübt. Laut Wissenschaft geht der Bereich der Großhirnrinde in eine körperliche Schutzfunktion für einen Moment.Denkprozesse können verschwimmen oder Entscheidungen werden weniger effektiv getroffen bzw. sind nicht möglich, besonders bei taktischen Entscheidungen. Deshalb ist ein mögliches Priming (Einstellung bzw. Antizipation für das Gedächtnis im Voraus) für den Fall der Fälle, sinnvoll. Du kannst dich auch auf schwierige Situationen oder mögliche fast beinahe Ausfälle mental rüsten, um im Strudel der veränderten Bedingungen, deinen Gedanken für die Zeit nach dem „Toten Punkt“ zu strukturieren. Der starke Glaube und Wille an dein Ziel, kann den „Toten Punkt“ abschwächen bzw. helfen, ihn zu überwinden.
Ein Beispiel aus dem Alltag soll den Gedanken vertiefen. Du befindest dich gerade mitten in einer Grippewelle und es hat dich seit gestern ebenfalls erwischt. Du liegst im Bett und die Welt steht still. Alle Glieder sind schwer und du kannst nicht mehr aufstehen. Du malst dir viele Dinge aus. Was passiert auf der Arbeit ohne mich? Wen muss ich informieren? Welche Medikamente soll ich nehmen? Wann werde ich wieder gesund? Die letzte Frage ist wohl die Wichtigste.

So ähnlich könnte es auch mit dem „Toten Punkt“ sein. Was kommt danach? Das positive Bild,  verbunden mit einer positiven Konsequenz  erhöht deine Konzentrationsfähigkeit und auch die Reaktionsfähigkeit auf die Ausgangswerte. Fehlreaktionen nach dem „Toten Punkt“ nehmen ebenfalls wieder ab.
Der „Tote Punkt“ ist eben nur als Punkt beschrieben, da er keine längere Müdigkeitsphase bedeutet, sondern nur für kurze Zeit in Erscheinung tritt. Als situatives Ereignis betrachtet, kann er deshalb schon als überwindbar gelten, wenn der Sportler diesen Zustand benennen und beschreiben kann. Das Fazit bzw. die Strategie wäre, dass mit Hilfe von positiven Gedanken oder einer positiven Imagination der tote Punkt besser überwunden werden kann. Der positive Gedanke dient als Anker, der positive Reaktionen hervorruft und dann zu positiver innerpsychischer Balance führt.  Das System des Körpers und der Psyche gelangt besser du schneller in einen ausgeglichenen Zustand.Negative Gedanken setzen Stresshormone frei, die hemmend auf alle Prozesse des Körpers wirken und sind deshalb ungeeignet für Training und Wettkampf. Im Teil 3 im nächsten Blog beschreibe ich wichtige Glaubenssätze und Bilder sowie Selbstgespräche, die im Bereich des „Toten Punktes“ vorbereitet und trainiert werden können, um ein SOS – Handwerkszeug im Training und Wettkampf zur Verfügung zu haben. 

Viel Erfolg wünscht dir fitmitgrit ( Grit Moschke )  

  

Blog 30 „Ich kann nicht mehr!“ – Was bedeutet der „Tote Punkt“ im Ausdauersport? (Teil 2/3)

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